Laienhafte Social-Media Strategien
Als Ausgangslage diente die Umfrage von assentinum.com, der "unanhängigen" Plattform für Bank- und Vermögensberatung. Gemäss der Studie wurden die 50 weltweit grössten Private-Banking und Wealth-Management-Institute untersucht. Die durchschnittliche Punktezahl war 43 (von möglichen 100 Punkten) und dem entsprechend zieht der Artikel ein vernichtendes Fazit:
- "...Banken auf Facebook im Winterschlaf..."
- "... Twitter und Youtube-Kanäle - für Banken bloss Alibi-Übung..."
- "...Mangelhafte Online- und Mobile-Integration von Social Media..."
Die positiven Ausreiser
Auch in diesem Beispiel gibt es keine Regeln ohne Ausnahmen, wobei man betonen muss, dass die nachfolgenden Unternehmen durch gezielte Einzelaktionen und nicht mit durchgedachten Social Media Strategien zu gefallen wissen:
Nicht Teil der Studie war die Migrosbank, die sowohl als Detailhändler als auch als Migros Bank im Netz positiv auffällt. Auf www.migipig.ch, nicht zu verwechseln mit dem saftigen kleinen Fleich-Stengel, können verschiedene Sparziele definiert werden. Für jedes Sparziel wird auf eine eigenen Internetseite generiert, mit Facebook verknüpft und Freunde haben die Möglichkeit sich daran zu beteiligen. Bei der Einlösung gibt es bei Migros-Partner wie Interio, Migros-Ferien eine zusätzlichen Rabatt. Die Voraussetzung ist ein Konto bei der Migros. Die Idee als solches sollte man sicher im Auge behalten, da sie in den Bereich Crowd-Founding tangiert und dieses Potential bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist.
Das zweite positive Beispiel ist Bank Julius Bär. Die Privatbank hat in der Eingangs erwähnten Umfrage auf dem 45 Platz abgeschlossen und prompt reagiert. Seit dem 2. November ist sie mit einer eigenen Seite auf Youtube vertreten. Unter dem Titel "Julius Bär Next Generation" werden wöchentliche Podcasts zu aktuellen Anlagetrends aufgeschaltet. Die Clips sind durchaus interessant, die Interviews gespickt mit spannenden Persönlichkeiten. Leider gilt eine Youtube-Plattform nicht mehr als der neuste Social-Media-Schrei.
Die beiden Beispiele sind gute Ansätze und zeigen die Bemühungen sich dem Thema anzunehmen. Leider handelt es sich um erste Gehversuche und eine einheitliche Social-Media-Strategie ist (noch) nicht erkennbar. Und zur Zeit hat die innovative Bankenbranche andere Probleme, als in sozialen Netzwerken eine Rolle zu spielen.
In diesem Sinne heissts weiterhin am Social-Ball bleiben...
Marc
Als Bank ist es eben wirklich eine Herausforderung. Ich habe kürzlich mit einem Marketing-Guru der UBS gesprochen. Das Problem ist eben schon die Interaktion, die man wegen dem Bankkundengeheimnis nicht so aufziehen kann wie es andere Branchen können. Hier sehe ich auch keine Lösung? Man kann sehr wohl nur von sich aus Sachen veröffentlichen und posten, aber sobald dann Kunden Posts und Kommentare machen, wirds problematisch...
AntwortenLöschen...interessanter Punkt, den du thematisierst und dessen Problematik ich gut nachvollziehen kann.
LöschenAls Bank würde ich den Schwerpunkt in Social Media mehr auf Präsenz gegenüber dem Kunden anstelle von Interaktion mit dem Kunden setzen. Dadurch, dass die vermögenden Kunden meist älter sind, lässt sich der erwähnte Rückstand noch verkraften, aber sobald unsere "Generation Y" (Jahrgang ca. 1980 und jünger)in die Jahre gekommen ist, könnte es sich rächen, den Start verschlafen zu haben.