Sonntag, 4. November 2012

Weibo, Renren, Youku - wer knackt den Jackpot?

Obwohl ich persönlich noch nicht genau weiss, welche Strategie ich als Unternehmen in der Social Media Welt verfolgen würde, bin ich mir der Bedeutung einer solchen Strategie durchaus bewusst. Die Strategie selbst kann jeodch erst entwickelt werden, wenn der gesamte Markt untersucht worden ist und genau hier möchte ich mit meinem Post ansetzen...

Die Bedeutung der Masse                                                                    (Link)

Parallel zur westlichen Social Media Welt arbeitet die chinesiche Bevölkerung an einer eigenen Welt. Aufgrund von sprachlichen Barrieren (chinesichen Sprache) und staatlichen Eingriffen (Zensuren) ist der Austausch mit dem Westen und Plattformen wie Twitter, Facebook und Youtube gering. Eigentlich nicht weiter schlimm, würde es sich nur um ein "kleines gallisches Dorf" handeln und nicht um die Volksrepublik China mit 1.34 Mrd. Einwohnern. Gemäss einer Umfrage sind aktuell 513 Mio. Chinesen als Anwender im Internet und auf Social Media Plattformen unterwegs und belegen damit Platz 1 vor den USA, mit nur halb so vielen Usern. Vergleicht man die Zahl mit der Gesamtbevölkerung sind erst 40% aller Chinesen Online und das Potential bei weitem noch nicht ausgeschöpft.

Westliche Social Media und ihre zahlreichen chinesischen Pendants

Zeit, um auf Tuchfühlung zu gehen

Die Web-Affinität der Chinesen scheint keine Grenzen zu kennen und auch wenn ich mich auf Vorurteile behafte, scheint die Kommunikation im Internet dem zurückhaltenden Volk entgegen zu kommen. Eine objektive Sprache sprechen einmal mehr die Zahlen: Auf Twitter werden pro Minute 98'000 Posts veröffentlicht, während man beim chinesischen Pendant Sina Weibo auf 227'000 Posts kommt. Entscheidend bei dieser Annäherung ist, das man das chinesische Social Media System neu erlernen muss, da es eine Vielzahl von sozialen Netzwerken und Video-Plattformen gibt und jede davon eine gewisse Alters-, Standort- oder Bildungszielgruppe repräsentiert.


Die Rolle des Staates                                                                         (Link)

Ein weiterer Unterschied zur westlichen Welt besteht in der staatlichen Regulierung. Während wir das Internet als Möglichkeit sehen unsere Rede- und Meinungsfreiheit in die Welt hinauszutragen, wird das chinesiche System vollkommen überwacht. Das seit 1949 von der kommunistischen Partei regierte China beherbergt alle Server, unter der Kontrolle der Zentralregierung, in Peking. Die Rede ist von hunderten regiemetreuer Blogger, die in Debatten eingreifen und die Linie der Partei vertreten oder die Plattformen als Mittel brauchen um Korruption und Machtmissbrauch auf lokaler Ebene kontrollieren zu können. Der Glaube, dass in China im Internet eine Demokratiebewegung nach dem Vorbild des arabischen Frühlings entstehen würde, ist westliches Wunschdenken.

Trotz den finanziellen Reizen des chinesischen Jackpots sollte man wissen, auf was für eine Abenteuer man sich einlässt. Im Auge behalten sollte man diese "Welt für sich" auf jeden Fall.


In diesem Sinne sagte bereits Konfuzius: "Einzugestehen, dass man etwas nicht weiss, ist Wissen."

Marc