Dienstag, 25. Dezember 2012

Der Aufstand des Kunden und Fehlinterpretationen...

Die Zukunft des Digital Marketings scheint rosig zu sein: grenzenlose Programme und Anwendungen soweit das Auge reicht und mit SRM weit mehr als ein neuen Vertriebskanal ergründet, aber...

Mit grösster Spannung werde ich zwei mögliche Stolpersteine von Digital Marketing im Auge behalten:
  • Wann merkt der Kunde, was der Preis für die Entscheidungsfreiheit und Selbständigkeit in der Konsumgesellschaft ist?
Bereits im meinem Blog "Digital Native" habe ich versucht aufzuzeigen, dass der Kunde quasi verdammt ist zu wählen und sich zu entscheiden. Dies wird früher oder später nicht mehr als "Freiheit" wahrgenommen, sondern endet in der totalen Überforderung. Wird der Kunde also zurückschlagen und sich zur Wehr setzen?
  • Die exakte Messbarkeit ist nach wie vor eine Schwäche des Marketings und wird auch mit den digitalen Möglichkeiten nicht gelöst. Der Spielraum für Fehlinterpretation bleibt riesig!
So gross die Möglichkeiten sind sich Informationen über einen Kunden zu sammeln, so gross bleibt auch der Spielraum für Fehlinterpretationen. Solange meine Spuren im Internet nicht zentral ausgewertet werden, sondern jeder Anbieter für sich, entsteht ein verzerrtes, digitales Abbild von mir:

Wie will zum Beispiel ein Anbieter untscheiden, ob ich etwas für mich oder als Geschenk gekauft habe?
Bedeutet "verheiratet" als neuen Facebook-Status das ich in absehbarer Zeit Haus, Hund und Kind haben werde?
Heisst ein Obama-Zitat zu twittern, dass ich demokratisch wähle und dunkelhäutige Männer bevorzuge?

Es ist nicht so, dass ich das Potential der elektronischen Daten verkennen möchte, nur denke ich dass wir vor lauter Euphorie mögliche Gefahren nicht aus den Augen verlieren sollten.

Mit dieser kritischen Würdigung möchte ich das Blog-Jahr 2012 abschliessen. Ich danke Ihnen fürs Lesen, Kommentieren und Weiterverlinken und wünsche Ihnen besinnliche Weihnachten und einen guten Start ins 2013.

In diesem Sinne sinnen sie sich dem Sinn des Lebens...
Marc

Sonntag, 9. Dezember 2012

Ausgegoogelt - Rechechieren einmal anders

Mit dem Auftrag zum Thema Social Relationship Management (SRM) zu rechechieren, habe ich mir vorgenommen den Branchenprimus Google für einmal (soweit möglich;-) links liegen zu lassen und mich auf Suchmaschinen frühere Zeiten zu fokussieren: MSN (resp. Bing), Yahoo und Metacrawler. Ohne auch nur einen Suchtreffer angeklickt zu haben, kommt mir die grafische Darstellung aber schon sehr vertraut vor...


Link 
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Bereits gescheitert? (Da ich den Begriff auf Google tatsächlich nicht gesucht habe, lässt sich diese Frage nicht abschliessend beantworten...) Mal sehen was sich aus dem ersten Treffer der jeweiligen Suchmaschine über "SRM" herausfinden lässt.
 
Bing: Man wird auf die Seite Oracle.com weitergeleitet, einen der weltweit grössten Softwarehersteller mit Sitz im Silicon Valley, CA. Oracle bietet mir den Unternehmen eine Software für eine umfassende Social-Media Lösung an. Diese ermöglicht mir im Social Media Bereich besser mit dem Kunden interagieren zu können, ist schnell und einfach auf bestehende Geschäftsprozesse anzuwenden und die Gesemtbetriebskosten können reduziert werden.
 
Yahoo: Mit dem Verweis gelangt man auf mashable.com, der Seite für News von Websiten und Blogs. Der Eintrag ist von Kilian Schaffer dem Strategy Director von Cramer-Krasselt. Er spricht davon, dass zusätzlich zum Indikator "Tranaktionen" neu auch "Beziehungen" und "Einflüsse" beim CRM berücksichtigt werden sollten ("Value TRInity" - Transaction, Relationship and Influence)
 
Metacrawler: Beim Klick gelangt man auf virtue.com, einem Social Media Spezialisten, der im Mai 2012 von Oracle (siehe oben) aufgekauft wurde. Sie bieten eine Plattform in Form einer Software an, die dem Unternehmen erlaubt professionell Social-Media-Kampagnen zu erstellen, verwalten und auszuwerten.
 
Fazit: Bei meinen Experiment habe ich gemerkt, dass man bei der Organisation und Struktur einer Suchmaschine nicht an Google vorbeikommt. In Bezug auf die Toptreffer erhält man je nach Suchmaschine unterschiedliche Antworten, wobei das Unternehmen Oracle und deren Produkte überall unter den Top3-Treffen rangiert.
Was Social Relationship Management anbelangt finde ich den Ansatz "Value Trinity" spannend, wodruch das traditionelle CRM auf einen Schalg durch zwei weitere Indikatoren erweitert wurde. Dadurch wird man der Dimension und dem Ausmass, dass Social Media künftig haben könnte, sicherlich gerecht. Wie wichtig gerade Beziehungen sein können, zeigt meine heutige Infografik der Woche (Suchbegriff = Social Relationship Management)
 
In diesem Sinne, falls es überhaupt Sinn macht...
Marc

Sonntag, 2. Dezember 2012

Die Ferien beginnen im Laden

Eins vorweg: Aus der Optik der Betriebwirtschaft würden Flagshipstores keinen Sinn machen und der Finanzchef hätte wohl spätestens nach einem halben Jahr  "Zeit für neue Herausforderungen". Der Flagshipstore ist das Aushängeschild, die Visitenkarte eines Unternehmens ausgedrückt in Form eines Ladens und nicht in Rentabilität pro qm.
In einem Flagshipstore geht es vorallem darum, dass Gefühl der Marke spürbar zu machen, was wiederum ein gut strukturiertes Unternehmen mit einer starken Marke voraussetzt.

Wohin die Reise geht
Bei meinem heutigen Post möchte ich die Entwicklung und Gestaltung der Reisebüros etwas genauer unter die Lupe nehmen. In dieser Branche hat man mehr den je erkannt, dass man das Produkt oder die Dienstleistung im einem durchdachten Konzept erlebbar machen muss:
Zufällig ausgewähltes Reisebüro um 1990
Das Bild von Reisebüros aus der Vergangenheit ist sehr klischeehaft: Ein grosser Leuchtglobus, 1-2 verstaubte Palmensträucher und eine Auswahl an Broschüren, wo man sich als Kunde fragt, ob man nicht lieber zu Hause bleiben möchte.

Reisebüro 2.0
Führende Reisebüros haben die Zeichen der Zeit erkannt und gemerkt, dass ihre Branche eigentlich prädestiniert ist, um die Angebote erlebbar zu machen. Einen überzeugenden Eindruck hinterlässt dabei der Reiseanbieter Kuoni. Gibt man auf google.ch nämlich den Suchbegriff "Flagship Store" ein, erscheint die Homepage von Kuoni an 3ter Stelle (ein geniales Ergebnis!) Die Klicks auf der Homepage sind das Eine, die Gestaltung der Shops das Andere und hier - Werte Leser -beginnt die Reise...
 Die Globen sind zwar nach wie vor präsent, jedoch nicht als Lichtspender, sondern als Wanddekoration und bildhafte Reise durch die Vergangenheit. Die Anzahl Broschüren ist zwar immer noch riesig, mit der horizontalen Anordnung (weg vom Memory-Spiel der 90er Jahre) wird die Auswahl viel angenehmer.

Die Fernweh-Insel
Ein ähnliches Konzept verfolgt der Schweizer Reiseanbieter Globetrotter. In der Europaalle in Zürich wurde in Zusammenarbeit mit dem Outdoor-Ausrüster Transa die "Ferneweh-Insel" geschaffen. In drei Metern Höhe oberhalb des Transa-Stores wurde durch Globetrotter eine Atmosphäre geschaffen, in der sich der Kunde wie zu Hause fühlen soll. Im Stile eines Wohnzimmers eingerichtet und mit warmen, einladenden Farbtönen und Materialien ausgestaltet. Zusätzlich spiegeln einzelne Gegenstände und Bilder die Persönlichkeit des jeweiligen Beraters wider. Das dadurch gewonnene Vertrauen ist ein starkes Differenzierungsmerkmal von Ferienbuchungen übers Internet.      



Der Flagshipstore hat das klare Ziel ein Exempel zu statuieren. Der Kunde soll die Marke und das Unternehmen erleben und was wir erlebt haben und als Erinnerung gespeichert ist, wird sich nicht so schnell wieder aus unserem Gedächtnis verabschieden.

In diesem Sinne wünsch ich euch aufregende Ladenerlebnisse
Marc
 
                     























Samstag, 24. November 2012

Architecture meets Fashion...

Bei meiner Recherche zu Thema Flagshipstores habe ich  gemerkt, dass es sich bei den schönsten Flagshipstores um ein Treffen von Architektur und Mode handelt. Für einmal würde ich euch deshalb gerne die Bilder sprechen lassen und euch in die ausgefallensten und verücktesten Stores der Welt entführen...

Puma City - Boston, USA















 Prada Transformer - Seoul, Südkorea

Louis Vuitton - Tokyo, Japan




Apple Store - New York, USA


Sonntag, 18. November 2012

Unfall bei Handballinterview - Sie erinnern sich?

"Handball während einem Interview mit Nagelpistole am Kopf getroffen!"
 
 
 
Manch ein Zuschauer mag beim Anblick dieses Interviews ein Schaudern empfunden haben. Hinter diesem Clip steckt eine Firma names Habegger AG, die sich seit 20 Jahren den medialen Erlebniswelten verschrieben hat und dessen Leiter der medialen Szenografie Samuel Röthlisberger bei uns einen Gastvortrag gehalten hat. Der Inszenierungs-Profi wurde seinen Ruf gerecht und hielt eine lebendige und spannende Präsentation zum Thema.
 

Inszenierung eines Skandals, einer Kampagne
 
Wenn man den Begriff "Inszenierung" im Duden nachschlägt, findet man unter dem Abschnitt Bedeutung und Beispiele neben der klassischen Definition: "von einem bestimmten Regisseur inszenierte Aufführung eines Theaterstücks" eben auch die Inszenierung eines Skandals; einer Kampagne. Im behandelten Beispiel hat der Handballclub Pfadi Winterthur die Habegger AG beauftragt, für die entscheidende Phase der Meisterschaft, einen Werbe-Clip zu drehen. Nebendem erstellten Drehbuch bediente man sich auch der zweiten Bedeutung des Wortes und rief "den Skandal" ins Leben. Der (mediale) Aufschrei war demensprechend gross, wie man der Video-Statistik auf Youtube entnehmen kann (inkl. 53 Kommentare).
 
Von A wie Architektur bis Z wie Zuschauer
 
Die Habegger AG stellt dem Kunden dann auch das ganze Paket von Architektur, die Gebäude und Räume zum Erlebnis macht, über Events, die mit Hilfe modernster Technik und Medien Geschichten erzählen, bis hin zu Film/TV, die Bilder, Stimmungen und Botschaften visuell festhält, zur Verfügung. Wenn man sich durch die Referenzen und realisierte Projekte klickt, scheinen der Machbarkeit keine Grenzen gesetzt zu sein. So reiht sich zufälligerweise ein an der BFH nicht ganz unbekanntes Unternhemen unter die Auftraggeber ein.
(Quelle: Habegger AG)
 
Im Im I-Book "Digital Marketing" von Bruno Bucher wird die Thematik wie folgt behandelt: Als globaler Ausdruck für alle Massnahmen, die mit Inszenierung zu haben, wird der Begriff Staging verwendet. Gutes Staging soll im Hirn den Vorgang auslösen Dinge zu sehen, die es nicht gibt und die beim Konsumenten den Unterschied ausmachen können. Der Schlüssel zum Erfolg eines Unternehmens, einer Marke, eines Produkts hängt also stark davon ab, ob es gelingt das Unbewusste zu beeinflussen und dem Kunden den Kaufentscheid quasi abzunehmen.
 
 
In diesem Sinne wünsche ich euch weiterhin viele unbewusste Entscheide, für die man die Verantwortung trotzdem übernehmen muss...
 
Marc
 
 


Montag, 12. November 2012

Banken verloren im sozialen Netzwerk

Den Banken weht im Moment ein rauer Wind entgegen. Nebst dem, dass man den Kopf für die Finanzkrise hinhalten musste, strengere Eigenkaptialauflagen befolgen muss  und in den letzten Wochen mit Entlassungen von sich reden gemacht hat, scheint man in Bezug auf Social Media ebenfalls den Zug verpasst zu haben. Nachdem in Küffer's Marketingwelt bereits das Beispiel UBS genannt wurde, möchte ich den Kreis weiter öffnen. Anhand der Bankenbranche lässt sich zur Zeit gut veranschaulichen, was passiert, wenn man in einem gesättigten Markt vergisst Innovationen und Trends zu verfolgen.

Laienhafte Social-Media Strategien
Als Ausgangslage diente die Umfrage von assentinum.com, der "unanhängigen" Plattform für Bank- und Vermögensberatung. Gemäss der Studie wurden die 50 weltweit grössten Private-Banking und Wealth-Management-Institute untersucht. Die durchschnittliche Punktezahl war 43 (von möglichen 100 Punkten) und dem entsprechend zieht der Artikel ein vernichtendes Fazit:
  • "...Banken auf Facebook im Winterschlaf..."
  • "... Twitter und Youtube-Kanäle - für Banken bloss Alibi-Übung..."
  • "...Mangelhafte Online- und Mobile-Integration von Social Media..."
Der Fairness halber muss man auch sagen, das die Studie nicht als repräsentativ eingestuft werden kann und gegen den Schluss unglaubwürdig wirkt. Den am Ende des Berichts steht auf einem Button "Social-Media-Beratung anfordern" und man wird umgehend zum Assentinum-Partner "Firegroup.com" weitergeleitet...

Die positiven Ausreiser
Auch in diesem Beispiel gibt es keine Regeln ohne Ausnahmen, wobei man betonen muss, dass die nachfolgenden Unternehmen durch gezielte Einzelaktionen und nicht mit durchgedachten Social Media Strategien zu gefallen wissen:

Nicht Teil der Studie war die Migrosbank, die sowohl als Detailhändler als auch als Migros Bank im Netz positiv auffällt. Auf www.migipig.ch, nicht zu verwechseln mit dem saftigen kleinen Fleich-Stengel, können verschiedene Sparziele definiert werden. Für jedes Sparziel wird auf eine eigenen Internetseite generiert, mit Facebook verknüpft und Freunde haben die Möglichkeit sich daran zu beteiligen. Bei der Einlösung gibt es bei Migros-Partner wie Interio, Migros-Ferien eine zusätzlichen Rabatt. Die Voraussetzung ist ein Konto bei der Migros. Die Idee als solches sollte man sicher im Auge behalten, da sie in den Bereich Crowd-Founding tangiert und dieses Potential bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist.

Das zweite positive Beispiel ist Bank Julius Bär. Die Privatbank hat in der Eingangs erwähnten Umfrage auf dem 45 Platz abgeschlossen und prompt reagiert. Seit dem 2. November ist sie mit einer eigenen Seite auf Youtube vertreten. Unter dem Titel "Julius Bär Next Generation" werden wöchentliche Podcasts zu aktuellen Anlagetrends aufgeschaltet. Die Clips sind durchaus interessant, die Interviews gespickt mit spannenden Persönlichkeiten. Leider gilt eine Youtube-Plattform nicht mehr als der neuste Social-Media-Schrei.
 
Die beiden Beispiele sind gute Ansätze und zeigen die Bemühungen sich dem Thema anzunehmen. Leider handelt es sich um erste Gehversuche und eine einheitliche Social-Media-Strategie ist (noch) nicht erkennbar. Und zur Zeit hat die innovative Bankenbranche andere Probleme, als in sozialen Netzwerken eine Rolle zu spielen.

In diesem Sinne heissts weiterhin am Social-Ball bleiben...
Marc

Sonntag, 4. November 2012

Weibo, Renren, Youku - wer knackt den Jackpot?

Obwohl ich persönlich noch nicht genau weiss, welche Strategie ich als Unternehmen in der Social Media Welt verfolgen würde, bin ich mir der Bedeutung einer solchen Strategie durchaus bewusst. Die Strategie selbst kann jeodch erst entwickelt werden, wenn der gesamte Markt untersucht worden ist und genau hier möchte ich mit meinem Post ansetzen...

Die Bedeutung der Masse                                                                    (Link)

Parallel zur westlichen Social Media Welt arbeitet die chinesiche Bevölkerung an einer eigenen Welt. Aufgrund von sprachlichen Barrieren (chinesichen Sprache) und staatlichen Eingriffen (Zensuren) ist der Austausch mit dem Westen und Plattformen wie Twitter, Facebook und Youtube gering. Eigentlich nicht weiter schlimm, würde es sich nur um ein "kleines gallisches Dorf" handeln und nicht um die Volksrepublik China mit 1.34 Mrd. Einwohnern. Gemäss einer Umfrage sind aktuell 513 Mio. Chinesen als Anwender im Internet und auf Social Media Plattformen unterwegs und belegen damit Platz 1 vor den USA, mit nur halb so vielen Usern. Vergleicht man die Zahl mit der Gesamtbevölkerung sind erst 40% aller Chinesen Online und das Potential bei weitem noch nicht ausgeschöpft.

Westliche Social Media und ihre zahlreichen chinesischen Pendants

Zeit, um auf Tuchfühlung zu gehen

Die Web-Affinität der Chinesen scheint keine Grenzen zu kennen und auch wenn ich mich auf Vorurteile behafte, scheint die Kommunikation im Internet dem zurückhaltenden Volk entgegen zu kommen. Eine objektive Sprache sprechen einmal mehr die Zahlen: Auf Twitter werden pro Minute 98'000 Posts veröffentlicht, während man beim chinesischen Pendant Sina Weibo auf 227'000 Posts kommt. Entscheidend bei dieser Annäherung ist, das man das chinesische Social Media System neu erlernen muss, da es eine Vielzahl von sozialen Netzwerken und Video-Plattformen gibt und jede davon eine gewisse Alters-, Standort- oder Bildungszielgruppe repräsentiert.


Die Rolle des Staates                                                                         (Link)

Ein weiterer Unterschied zur westlichen Welt besteht in der staatlichen Regulierung. Während wir das Internet als Möglichkeit sehen unsere Rede- und Meinungsfreiheit in die Welt hinauszutragen, wird das chinesiche System vollkommen überwacht. Das seit 1949 von der kommunistischen Partei regierte China beherbergt alle Server, unter der Kontrolle der Zentralregierung, in Peking. Die Rede ist von hunderten regiemetreuer Blogger, die in Debatten eingreifen und die Linie der Partei vertreten oder die Plattformen als Mittel brauchen um Korruption und Machtmissbrauch auf lokaler Ebene kontrollieren zu können. Der Glaube, dass in China im Internet eine Demokratiebewegung nach dem Vorbild des arabischen Frühlings entstehen würde, ist westliches Wunschdenken.

Trotz den finanziellen Reizen des chinesischen Jackpots sollte man wissen, auf was für eine Abenteuer man sich einlässt. Im Auge behalten sollte man diese "Welt für sich" auf jeden Fall.


In diesem Sinne sagte bereits Konfuzius: "Einzugestehen, dass man etwas nicht weiss, ist Wissen."

Marc


Montag, 29. Oktober 2012

"What happens online when you die?"

Ehrlich gesagt, ich bin auch ein bisschen angetan von Info- und Videographics. Dies hat vorallem damit zu tun, dass ich ein sehr visueller Typ bin (und in Bezug auf Zahlen und Fakten ein schlechter Zuhörer). Auf der Homepage  http://www.videoinfographs.com/showcases/ hat es als Steigerung zu den normalen Infographics, die sogenannten Videographics: Spannende Videos zu allem, was man schon immer Wissen wollte (oder eben nicht).
Meiner Meinung nach "ein Muss" ist das folgende Video. Nach einer 2-minütigen Einführung in die Social Media Welt gehts ans Eingemachte und die Frage wird beantwortet: "What happens online when you die?" 
 
 
Obwohl ich euch allen von Herzen ein langes und erfülltes Leben wünsche, fand ich die Auseinandersetzung mit dem Thema interessant. Im Unterricht haben wir darüber diskutiert, ob man sich vollständig aus dem Netz löschen lassen kann? Ich glaube nicht!
 
Wenn man etwas nicht aufhalten kann, sollte man lernen damit umzugehen oder wie es Erik Qualman sagen würde:" We don't have a choice on whether we DO social media, the question is how well we DO it."
 
Der Schluss des Videos zeigt meiner Meinung nach auch das grosse Problem der digitalen Revolution auf: Fehlinterpretationen In der jetzigen Phase regiert die grosse Unsicherheit und jedermann hat das Gefühl die Folgen abschätzen zu können. Damit müssen wir uns abfinden, wobei jeder seine persönliche Strategie entwicklen sollte, welche Rolle er dabei spielen will.
 
In diesem Sinne wünsche euch ein erfülltes Leben sei es analog oder digtal;-)
Marc

Sonntag, 21. Oktober 2012

Gute Ideen kennen keine Preis...

Nachdem vorletzte Woche Aitizio-Mitgründer Christian Hirsig sein Unternehmen bei uns im Unterricht vorgestellt hat, habe ich mir ein paar Gedanken zu guten Ideen gemacht:

"Gute Ideen sind unbezahlbar" hört man im Volksmund oft. Übertragen auf ein Unternehmen ist das ganze ein wenig komplizierter. Der Spruch ist durchaus wahr und für eine gute Idee, und falls daraus ein gutes Produkt resultiert, kann tatsächlich fast jeder Preis verlangt werden.

Das Problem der Quantifizerung

Auch wenn das der Idee entsprungene Produkt ein Verkaufsschlager wird, lässt sich die Idee schlecht beziffern. Der Zusammenhang zwischen den Absatzzahlen und der Ursprungsidee ist zwar berechtigt, kann sich jedoch als Trugschluss herausstellen. Aus diesem Grund kämpft das Innovationsmanagement in vielen Unternehmen mit dem Berechtigungdasein und ist oft die erste Anlaufstelle bei Budgetkürzungen im Rahmen eines Sparkurses. Meiner Meinung der Anfang eines Teufelkreises. Den gerade für Innovationen sollte eigentlich ein jährlicher Fixbetrag bereitgestellt werden.

Was ist ein gute Idee?

Die Ehrlichkeit vorweg: Dieser Post wird die Antwort nicht liefern. Die Faktoren sind zu vielfältig und trotz dem menschlichen Fortschrittstrieb ist es uns (zum Glück) noch nicht gelungen "the right place & right time" in den Griff zu bekommen. Eine gute Idee lebt sicher von der Leidenschaft und dem Verkaufsflair des Erfinders. In erster Linie ist eine Idee jedoch Ansichtssache und das folgende Video zeigt auf witzige Weise, wie grundlegende Erfindungen wie das Rad und das Feuer hätten scheitern können...

 

In diesem Sinne "killing good ideas can harm your future" oder eben nicht?
Marc

Digital Native - Die hilflose Selbständigkeit?

 
Obwohl ich alle Voraussetzungen eines "Digital Native" erfülle, habe ich mich noch nie bewusst damit auseinandergesetzt respektive die Thematik vollkommen unterschätzt, daher eine Annäherung:
 
Gerade in Bezug auf die Zukunft des CRM ist es von grosser Bedeutung sich mit dieser Generation auseinander zu setzen, den die Regeln habe sich grundlegend verändert. Im Zentrum ist nach wie vor der Kunde, jedoch hat dieser mehr Möglichkeiten sich zu vernetzen, wird somit aktiver und gewinnt an Einfluss auf das Unternehmen. Der Preis, den der Kunde für die Selbständigkeit zahlt, ist heisst Verantwortung:
 
"Man muss alles wissen, sich zu allem eine Meinung bilden können und trägt dazu noch die volle Verantwortung!"
 
Auf Seite der Unternehmen schaut man dieser Entwicklung wohlwollend entgegen und versucht selbständige Kunden zu formen, weil diese keine aufwändigen Beratungen mehr wollen und man sich der Verantwortung entziehen kann.
 
In Zukunft wird man deshalb den Kunden noch genauer beobachten und ihm elektronische Hilfsmittel zur Verfügung stellen, bein denen jeder Schritt, jeden Überlegung, jeder Klick überwacht werden kann. Zu jedem Kunden wird anschliessend ein virtuelles Abbild erstellt und tagtäglich mit neuen Informationen gefüttert.
 
Aus meiner Optik werden diese Unternehmen zu den Gewinnern gehören, denen es gelingt die Hilfsmittel so einfach (Beispiel Apps) wie möglich zu gestalten und dem Kunden so die Angst vor der Überforderung nehmen können.
 
Was mich jedoch am meisten interessieren würde, ist DEINE Meinung zu diesem Thema: Fühlst du dich von dieser neue gewonnen Selbständigkeit überfordert? Kennst du weitere Beispiele, wo der Kunde bereits mit einfachen Tools unterstützt wird?
 
In diesem Sinne wünsche ich euch die "freie" Selbständigkeit
Marc

Sonntag, 14. Oktober 2012

Das E-Wort zum Sonntag

"Der Sonntag beginnt bei mir, wenn immer möglich, mit einem ausgedehnten Frühstück und dem Lesen der SonntagsZeitung, in Papierform, versteht sich."

Nachdem wir letzte Woche das Thema Web 2.0 im Unterricht behandelt haben, habe ich heute die Sparte "Multimedia" der SonntagsZeitung etwas genauer unter die Lupe genommen. Für Nicht-Abonnenten und Lesemuffel anbei einen kurzen Überblick ausgewählter Artikel.

Wer googlet, der findet

Der Artikel befasst sich mit dem Suchgigant Google und dessen Fähigkeit das ganze Internet zu kennen. Der grösste Teil der Arbeit ist bereits vor der Suche mit der Verschlagwortung und Indexierung aller Inhalte gemacht. Während der Suche wird ein virtueller Post-it-Zettel erstellt und je komplexer die Anfrage desto länger dauert die Reise einer Anfrage. Die Bewertung und Abgleich der Suchanfragen ist ein zentrales Element und die Kriterien werden ständig optimiert und überarbeitet. Beim Suchtreffer ist das Ziel innerhalb einer Zehntelsekunde Resultate zu liefern, damit der Nutzer nicht abgelenkt wird. 16% aller Anfragen, die Google täglich behandelt, werden zum ersten Mal gesucht.

So findet man Sie im Netz

  •  Prägnante Verschlagwortung (Sprechen Sie mich Bekannte über Begriffe, die sie eingeben würden, um ihre Website zu finden und verwenden Sie diese in Seitentiteln oder Überschriften)
  • Verlinken Sie ihre Website mit anderen Websiten im Internet (wichtigster Parameter des Algorithmus einer Suchmaschine)

Den Internetportalen droht das Ende

Henry Blodget, ehemaliger Wallstreet-Analyst hat vergangene Woche die wichtigsten Statistiken zum Stand des Internets in seinem Blog "Business Insider" gepostet:
  1. Weltweit nutzen über 2 Milliarden Menschen das Internet, wobei das Wachstumspotential weiterhin riesig ist, weil 2/3 der Weltbevölkerung (noch) offline sind.
  2. Bei den Portalfirmen hat es ein Machtwechsel gegeben: Die Alteingesessenen wie Yahoo, American Online und Mircrosoft wurden bezüglich der Internetwerbung von Google und Facebook abgelöst
  3. Mit dem Verkauf von netzfähigen Mobiltelefonen als Personal Computer wird der ursprünliche PC durch Smartphones und Tablets abgelöst werden.
  4. Beim Medienkonsum über Smartphone sind News (57%) am beliebtesten, vor Networking (53%) und Sportinhalte, Musik und Webradios (20% und 27%)

In diesem Sinne wünsche ich einen erholsamen Sonntag und eine guten Wochenstart
Marc

Dienstag, 9. Oktober 2012

"Genug vom Geschichten erzählen! Wer denkt an mich?"

Aus der Optik eines Konsumenten...

Versteht mich nicht falsch. Ich finde das Thema Storytelling hochspannend und der folgende Post soll keine Kritik sein, sondern ein Plädoyer für einen Seitenwechsel. Ja genau, ein Seitenwechsel weg vom Sender (Unternehmen), hin zum Empfänger (Konsument). Ein Dozent an der Berner Fachhochschule betont regelmässig:
"Marketing ist, was sich im Kopf des Konsumenten abspielt"
Marketing und im speziellen Storytelling heisst also auch, sein Gegenüber kennen, zu wissen wie er tickt und zwar auch im Unbewussten. Damit ein Unternehmen nicht für 8 Mrd. Menschen individuelle  Werbe-Clips erstellen muss, hat man begonnen den Menschen resp. das menschliche Gehirn genauer unter die Lupe zu nehmen und nach Gemeinsamkeiten zu suchen.

Werde Erfahrung und bleibe für immer

Die wahrgenommen Informationen gelangen zuerst ins Ultrakurz-Gedächtnis, wo sie identifiziert und nach Sekunden ins Kurzzeitgedächntnis weitergeleitet werden. Was nicht weitergeleitet wird, geht sofort verloren. Nach ca. 1
bis 2 Stunden gelangen die Botschaften dann ins Langzeit-Gedächtnis, wo sie im Idealfall für den Rest des Lebens (Erfahrungen) erhalten bleiben. Experimente belegen hohe Erinnerungs-Verluste in den ersten Tagen und Wochen nach dem Ereignis. Der Neuromarketing-Spezialist setzt für seine Botschaften Bilder ein, signalisiert Anteilnahme, erarbeitet Individualität, bringt Erfahrungen ein und drückt seine Wertschätzung aus. Mit diesen Tricks gelangen seine Informationen ins Langzeit-Gedächtnis und bleiben "für immer"...  Zitiert aus: Einführung Neuromarketing
 
Persönliches Fazit: Im Digital Marketing bekommt man zuerst den Eindruck der Mensch spiele ein sekundäre Rolle. Computer und das Internet übernehmen das Marketing und alles geht von selber. Man darf jedoch nicht vergessen, dass der Mensch letztendlich der Käufer ist und alles andere nur ein Instrument. Aus diesem Grund plädiere ich dafür im Marketing beide Seiten zu betrachten, wobei der Mensch und nicht die Geschichte am Anfang stehen sollten.
 
In diesem Sinne, viele unbewusste Erfahrungen
Marc

Sonntag, 7. Oktober 2012

Leg Godt - wieso der Schein trügt...

Ein dänischer Tischlermeister gründet 1932 ein Unternehmen namens Lego (abgeleitet vom dänischen Leg Godt - Spiel gut) zur Herstellung seiner Holzspielwaren. Der Rest ist die Erfolgsgeschichte der kleinen, genoppten Plastiksteine mit denen jedes Kind versucht hat seine Träume nachzubauen. Ich kann mich nicht erinnern in meiner Kindheit, meine Kollegen jemals gefragt zu haben, ob sie mit mir "Bauklötze" spielen kommen. Die Marke Lego stand von Anfang an stellvertretend für dieses Spielzeug und dies hat sich bis heute nicht geändert. 
 
Was war passiert? Wie hat man uns "Bauklotz = Lego" eingetrichtet und wieso waren wir oft ein bisschen enttäuscht, wenn wir zu Hause die Schachtel geöffnet haben?

Ein Erklärungversuch


Begonnen hat alles in meiner Kindheit und mit einem Lego-Werbespot, jeweils vor der "Kurznacht-Geschichte".
 
 
Der Clip hatte alles, was eine gute Geschichte ausmacht. Alle Häftlinge brechen auf einmal aus dem Gefängnis und die Polizei braucht zusätzliche Hilfe. Da kommt der Held, das Polizeiboot, ins Spiel und hilft der Stadt mit einer spektakulären Rettungsaktion. Eine grössere Rolle als die Handlung spielen das Drumherum, die riesige Stadt und die Wasserstrassen mit den aufklappbaren Brücken. Man bekommt sofort das Gefühl, das man in diese Welt eintauchen  und das Polizeiboot steuern möchte.
 
Falls es jetzt noch Kinder gegeben hat, die den Held in Frage stellen oder die ohne Fernseher aufgewachsen sind, werden mit diesem Plakat, auf dem Weg in den Kindergarten, die letzten Zweifel weggewischt: Die Skyline, der anbrechende Sonnenuntergang, das sprudelnde Wasser und vorallem die Mimik und Gestik der Figuren lassen die Geschichte erleben und verleiten uns zum Kauf.

Wo ist das Wasser? 

Mit freudiger Erwartung und voller Tatendrang kehrt man mit der Lego-Packung vom Spielwareladen nach Hause uns freut sich auf den freien Nachmittag. Mit Blick auf die Packung (Plakatbild oben) hat man sich noch einmal vergewissert, dass man die Geschichte 1:1 dem Werbespot nachspielen werden kann... und dann das: "...wieso hat es nur einen Häftling, es sind doch Alle ausgebrochen? Wo bleibt das Wasser, die Brücken, die Stadt?"

Verstehen Sie mich nicht falsch, ich finde Lego ein geniales Spielzeug und aufgrund der "halbleeren" Verpackungen konnte sich ein Grossteil meiner Fantasie entwickeln. Spannend finde ich, dass man uns in der Werbung manachmal eine Geschichte erzählt und sobald wir das Produkt gekauft haben, ist der Glanz verschwunden und trotzdem war es schön für einen kurzen Moment das Polizeiboot zu steuern.

Kennst du weitere solche Werbeversprechen, die nicht eingehalten werden? Werden solche "leere Versprechen" toleriert von dir als Kunde oder wird in Zukunft auf das Produkt verzichtet?

In diesem Sinne, Leg Godt & Kaere hilsener 
Marc

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Once upon a time… hdmfg!

oder zu Deutsch „Es war einmal… hab dich mega fest gern!“. Was haben der standardmässige Beginn eines Märchens und eine der meistverwendeten SMS-Abkürzungen mit Digital Marketing zu tun? Beides sind Ausprägungen der menschlichen Kommunikation: Das eine, 2500 Jahre alt, findet seinen Ursprung in der griechische Mythologie. Das andere, knapp 20 Jahre alt, ist ein prägendes Merkmal des technologischen Zeitalters.
 
Ginge es nach dem neusten Buch von Nina Pauer "LG;-) - Wie wir vor lauter kommunizieren unser Leben verpassen" beschränkt sich unsere heutige Kommunikation nur noch auf Oberflächlichkeiten und ist punktuell: Wo bin ich, wie fühle ich mich und wo bist du?

Geschichten hingegen sind linear, leben von Emotionen und helfen uns für eine kurze Zeit zu vergessen "wo wir gerade sind". Geschichten bleiben haften!

"Go Heinrich go"

Das nachfolgende Beispiel wird zwar streng genommen dem Kapitel Ambush Marketing zugeordnet, die Story dahinter jedoch ist genial:


Der Sportartikelhersteller Adidas war der offzielle Ausrüster am Berlin-Marathon. Nike, der grosse Konkurrent, hat sich entschieden den 80jährigen Läufer Heinrich bei dessen Teilnahme medienwirksam (Heinrich-Plakate, Heinrich-Zeitung) zu unterstützen, um so mit relativ geringem Aufwand von der Medienaufmerksamkeit zu profitieren. Der älteste Läufer wurde als Held gefeiert und das Drehbuch konnte mustergültig runtergespielt werden.
 
 
Die Kommunikation hat sich mit dem Ausbruch des digitalen Zeitalters stark verändert und ist inhaltich kürzen geworden. Gerade in diesem Punkt liegt das Potential einer guten Geschichte im Marketing und auch nach 2500 Jahren hat man immer Zeit dafür!
 
Wie siehst du diese Entwicklung? In welcher Situation oder bei welcher Person nimmst du dir Zeit für eine Geschichte?
 
IdS - Sfh
(In diesem Sinne - Schluss für heute)
 
Marc


Mittwoch, 3. Oktober 2012

Warmly welcome...

Ich heisse dich herzlich Willkommen zu „digital Marc eting“, dem Blog von Marc Müller rund um die Welt des Digitalen Marketings. Von Oktober bis Dezember werde ich wöchentlich meine Erkenntnisse & Erfahrungen aus dem Modul posten. Dabei steht jeweils ein Thema im Mittelpunkt, das mit Beispielen, Links oder Recherchen verknüpft wird.

Dich, als Leser bitte ich den Blog aktiv mitzugestalten, Fragen zu stellen und die Posts zu kommentieren und bewerten.
 
In diesem Sinne, viel Spass und Let’s go…