Sonntag, 2. Dezember 2012

Die Ferien beginnen im Laden

Eins vorweg: Aus der Optik der Betriebwirtschaft würden Flagshipstores keinen Sinn machen und der Finanzchef hätte wohl spätestens nach einem halben Jahr  "Zeit für neue Herausforderungen". Der Flagshipstore ist das Aushängeschild, die Visitenkarte eines Unternehmens ausgedrückt in Form eines Ladens und nicht in Rentabilität pro qm.
In einem Flagshipstore geht es vorallem darum, dass Gefühl der Marke spürbar zu machen, was wiederum ein gut strukturiertes Unternehmen mit einer starken Marke voraussetzt.

Wohin die Reise geht
Bei meinem heutigen Post möchte ich die Entwicklung und Gestaltung der Reisebüros etwas genauer unter die Lupe nehmen. In dieser Branche hat man mehr den je erkannt, dass man das Produkt oder die Dienstleistung im einem durchdachten Konzept erlebbar machen muss:
Zufällig ausgewähltes Reisebüro um 1990
Das Bild von Reisebüros aus der Vergangenheit ist sehr klischeehaft: Ein grosser Leuchtglobus, 1-2 verstaubte Palmensträucher und eine Auswahl an Broschüren, wo man sich als Kunde fragt, ob man nicht lieber zu Hause bleiben möchte.

Reisebüro 2.0
Führende Reisebüros haben die Zeichen der Zeit erkannt und gemerkt, dass ihre Branche eigentlich prädestiniert ist, um die Angebote erlebbar zu machen. Einen überzeugenden Eindruck hinterlässt dabei der Reiseanbieter Kuoni. Gibt man auf google.ch nämlich den Suchbegriff "Flagship Store" ein, erscheint die Homepage von Kuoni an 3ter Stelle (ein geniales Ergebnis!) Die Klicks auf der Homepage sind das Eine, die Gestaltung der Shops das Andere und hier - Werte Leser -beginnt die Reise...
 Die Globen sind zwar nach wie vor präsent, jedoch nicht als Lichtspender, sondern als Wanddekoration und bildhafte Reise durch die Vergangenheit. Die Anzahl Broschüren ist zwar immer noch riesig, mit der horizontalen Anordnung (weg vom Memory-Spiel der 90er Jahre) wird die Auswahl viel angenehmer.

Die Fernweh-Insel
Ein ähnliches Konzept verfolgt der Schweizer Reiseanbieter Globetrotter. In der Europaalle in Zürich wurde in Zusammenarbeit mit dem Outdoor-Ausrüster Transa die "Ferneweh-Insel" geschaffen. In drei Metern Höhe oberhalb des Transa-Stores wurde durch Globetrotter eine Atmosphäre geschaffen, in der sich der Kunde wie zu Hause fühlen soll. Im Stile eines Wohnzimmers eingerichtet und mit warmen, einladenden Farbtönen und Materialien ausgestaltet. Zusätzlich spiegeln einzelne Gegenstände und Bilder die Persönlichkeit des jeweiligen Beraters wider. Das dadurch gewonnene Vertrauen ist ein starkes Differenzierungsmerkmal von Ferienbuchungen übers Internet.      



Der Flagshipstore hat das klare Ziel ein Exempel zu statuieren. Der Kunde soll die Marke und das Unternehmen erleben und was wir erlebt haben und als Erinnerung gespeichert ist, wird sich nicht so schnell wieder aus unserem Gedächtnis verabschieden.

In diesem Sinne wünsch ich euch aufregende Ladenerlebnisse
Marc
 
                     























2 Kommentare:

  1. Kuuler Beitrag! Kuoni setzt das Ganze wirklich sehr Clever um, wie man an den Bilder sieht.

    Ich warte viel an der Tramhaltestelle Hirschengraben direkt vor dem Globus Reisebüro. Sie sind zwar noch nicht so gut wie Kuoni - jedoch muss ich immer und immer wieder reinschauen. Die Bilder von den wunderschönen Stränden lassen dich zum Träumen verweilen. Und genau das ist ja auch das Ziel der Reisebüros - der Kunde muss eine Nachfrage verspüren... Die 0815 Büros mit tausend von Broschüren und Prospekten schrecken wirklich mehr ab als das sie ansprechen.^^

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    1. Besten Dank für deinen Kommentar.
      Ich teile deine Ansicht: Der Resieveranstalter sollte dem Kunden spätenstens beim Betreten des Ladens das Gefühl geben, wir bieten dir die Ferien, die du brauchst und so ist auch der Titel des Posts zu verstehen. Wenn sich der Kunde im Laden wohlfühlt, hat er auch das Gefühl, dass er sich in einem Ferienangebot des Veranstalters wohl fühlen wird.

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